Geschichte.JAVA. 307 Stellen
erzielt
wird
(Battikverfahren),
sind
oft
sehr
kostbar
und
werden
mit
50
fl.
und
höher
bezahlt.
Viel
besuchte
Volksbelustigungen
sind
das
Wajang,
Schatten-
spiele
stilisierter
Ledermarionetten
hinter
durchscheinendem
Vor-
hang,
und
das
Wajang-Orang,
Pantomimen
mit
menschlichen
Darstellern
in
ähnlichem
Aufputz
(Götter
und
gute
Genien
mit
vergoldeten,
Prinzen
Teufel
mit
schwarzen
Masken).
Die
Handlung
ist
in
der
Regel
der
altindischen
Erzähler
erläutert.
Beliebt
sind
auch
Tänze
(tandak),
die
aus
kunstvollen
Bewegungen,
besonders
der
Hände
und
Finger
bestehen.
Eigenartig
ist
die
Musik
der
Gamelangs,
d.
h.
Orchester
von
Schlag-
instrumenten,
Gongs,
Becken
und
Kupferplatten,
die
an
niedrigen
Gestellen
hängen,
Trommeln
und
einem
zweisaitigen
Streich-
instrument.
Gute
Vorträge
der
Art,
wie
man
sie
namentlich
an
den
mitteljavanischen
haben
etwas
träumerisch
reizvolles.
In
den
Ortschaften
sieht
man
vielfach
offene
Wachthäuschen
mit
einem
Holzblock
im
Innern,
der
bei
Brand
und
beim
Amoklaufen
wie
eine
Glocke
angeschlagen
wird.
Amok
(mal.
meng-âmok)
ist
eine
bei
den
Malayen
erregte
plötzliche
Geistesstörung.
Die
von
ihr
Befallenen,
die
in
blinder
Mordsucht
durch
die
Straßen
rennen,
sind
gesetzlich
vogelfrei
und
können
von
jedem
getötet
werden.
Man
stellt
sie
mit
langen
Holzgabeln.
Geschichte.
—
Java
war
den
alten
Indern
bekannt
und
wird
von
Ptolemäus
als
Jabadiu
erwähnt.
Eingewan-
derte
manischer
Blüte
die
erhaltenen
bedeutenden
Reste
(S.
331,
332)
noch
heute
bezeugen.
Mit
dem
Islam,
der
im
XV.
Jahrh.
von
jüngeren
Malayen-
stämmen
Bantam
im
W.
und
Mataram
im
O.
der
Insel.
Den
Handel
mit
Europa
eröffneten
1522
die
Portugiesen
die
Holländer
1602
die
mit
großen
Privilegien
ausgestattete
holländisch-ost-
indische
verlegte
die
Faktorei
von
Bantam,
wo
sich
1602
auch
die
Engländer
niedergelassen
hatten,
1611
nach
Jacatra
(Batavia,
S.
313)
und
schuf
in
siegreichen
Kämpfen
mit
den
einheimischen
lage
des
niederländisch-indischen
räumten
1683
die
Insel.
Das
Sultanat
Bantam
wurde
1742,
Mataram
1749
unterworfen,
und
1755
traten
die
Fürstentümer
Djokjakarta
und
Soerakarta
(S.
328,
336)
in
das
noch
heute
bestehende
Vasallen-
verhältnis.
Mißwirtschaft
und
der
Bankerott
der
Ostindischen
Kompagnie
hatten
1798
die
Übernahme
der
Verwaltung
durch
die
niederländische
Generalgouverneure
Weltevreden
(S.
313)
und
die
große
Heerstraße
durch
die
ganze
Insel